Mittwoch, 3. Juni 2015

Ferien

Hallo !
Die Ferien liegen jetzt zwar schon ziemlich lange zurück, aber ich dachte mir ich schreib trotzdem noch ein bisschen was darüber. Eigentlich waren es die Ferien, in denen am wenigsten passiert ist. Am ersten Wochenende war Ostern, deswegen hatten wir Freitag schon keine Schule mehr. Wir haben am Sonntagmorgen dann eine kleine Ostereiersuche gemacht und das Paket von meiner Mutter geöffnet. Meine japanische Gastschwester, Manami, kennt Ostern gar nicht, weil das in Japan, im Gegensatz zu Weihnachten gar nicht bekannt ist und nicht gefeiert wird. Deswegen haben wir versucht ihr das alles ein bisschen zu erklären und zeigen. Nachmittags sind wir noch mit zwei anderen Japanern -einer davon ist ein ehemaliger Gastschüler von meiner Gastmutter, der gerade zu Besuch in Neuseeland ist- zu einer baptistischen Kirche gegangen, in der die ganze Bibelgeschichte aufgebaut wurde. Das war schon ziemlich beeindruckend, weil die Leute sich dabei wirklich viel Mühe bei gegeben haben.
Am Dienstag nach Ostern mussten Manami und ich dann in eine andere Gastfamilie gehen, weil unsere Gastmutter zu einer Konferenz in Napier gefahren ist und letztendlich erst am Sonntag zurückgekommen ist. Die andere Gastfamilie hat drei Kinder. Der Älteste ist 11 Jahre alt, der zweitälteste 5 oder 6 und das Mädchen 4 Jahre. Leider haben sie aber auch eine Katze, gegen die Manami und ich eine Allergie haben. Also haben wir versucht so wenig wie möglich im Haus zu sein. Am ersten Tag hatten wir ein Picknick am Strand direkt am Mount. An einem anderen sind wir zu den ,,Lookinglass Gardens" in Te Puke gefahren, das ist ein Park auf einem Hügel. Darin kann man spazieren gehen und es wurden kleine Szenen aus Märchen aufgebaut, z.B. die rote und die weiße Königin aus Alice im Wunderland. Die Statuen waren häufig ein wenig abstrakt, aber es war echt spannend, wenn sie plötzlich aus dem Wald aufgetaucht sind. Die Kinder hatten auch echt Spaß dabei und am Ende sind wir noch zum Strand in Papamoa gefahren. An den anderen Tagen haben wir nicht so viel gemacht, deswegen sind Manami und ich dann häufig zu unserem normalen Haus gelaufen. Wir haben Foto dort ein wenig Gesellschaft geleistet und außerdem wollten wir nicht so viel in der Nähe der Katze sein.
In der zweiten Woche haben wir fast nur entspannt und nicht so viel gemacht. Am letzten Wochenende sind wir noch zu der Taufe von einer Bekannten von meiner Gastmutter gefahren. Das war in Waihi -etwa eine Dreiviertel Stunde von Tauranga entfernt- und danach haben wir uns noch die Goldmine und die Karangahake Gorge angeschaut. Die Mine habe ich ja schon einmal mit der Schule besucht und die Gorge ist ein Tal mit einem Fluss und sehr steilen Felswänden. Es ist echt schön da und ich hab auch einige Bilder für Photography dort gemacht. Am Ende hat es dann leider angefangen zu regnen, aber es war trotzdem ein schöner Tag.
Am 25. April war auch noch ein Feiertag in Neuseeland, Australien und Tonga. Der Tag heißt ANZAC Day (Australia and New Zealand Army Corps) und ist ein Gedenktag an den Tag als australische und neuseeländische Truppe in Gallipoli, Türkei angekommen sind, um im ersten Weltkrieg zu kämpfen. Dieses Jahr war auch noch etwas besonderes, weil es der hundertste Jahrestag war. Der Tag dient mittlerweile aber nicht nur zum Gedenken an den ersten Weltkrieg sondern auch alle andere Kriege, an denen Neuseeland und Australien beteiligt waren. Am ANZAC Day gab es morgens zum Sonnenaufgang einen Dawn Service, also sowas ähnliches wie ein Gottesdienst, da sind wir aber nicht hingegangen, weil es so früh war. In den Wochen vorher haben viele Leite schon rote ,,Poppies" an der Kleidung getragen, das sind kleine Mohnblüten, normalerweise Anstecker. In Neuseeland ist der Tag eine ziemlich große Sache, weil es eben nur ein kleines Land ist und deswegen fast jeder mindestens einen Vorfahren hat, der in den Krieg gegangen ist und eventuell gestorben ist.
Es war auf jeden Fall mal interessant so etwas am anderen Ende der Welt mitzubekommen.
Bis bald, Lara







Waihi




Poppies mit den Namen von Frauen und Männern, die im Krieg gestorben sind 










Samstag, 25. April 2015

Photography

Hallo !
Ich hatte ja beim letzten Mal über die Schule geschrieben und dabei Photography erwähnt und das ist wahrscheinlich auch eins der interessanteren Fächer. Deswegen dachte ich, ich zeig euch jetzt auch mal ein paar Bilder und was ich da so mache. Wir hatten als Thema "A Sense of Presence", was so ziemlich alles sein kann. Dann konnten wir uns eine Art von Fotografie aussuchen und ich habe Landschaften ausgewählt, weil ich Landschaftsaufnahmen mag und ich mir gedacht habe, wo ich ja schon mal in Neuseeland bin, kann ich auch Bilder von der Natur aufnehmen. Dann mussten wir 4 Fotografen finden und deren Stil so ein bisschen imitieren. Die Fotografen, die ich mir ausgesucht habe sind Edward Weston, Joann Verburg, Robert Adams und Richard Mistach. Zuerst sollten wir zu jedem Fotografen mindestens 10 Bilder haben und ausdrucken. Dann die zwei Besten zu jedem Fotografen aussuchen und nochmal größer drucken. Danach mussten wir nochmal neue Bilder aufnehmen, mehr oder weniger in unserem eigenen Stil. Wiederum zehn ausdrucken und letztendlich die vier Besten aussuchen. Die Fotos unten sind von meinem Photography-Buch und ich habe alle Fotos selber aufgenommen. Um sie größer zu machen, einfach draufklicken. Mein Buch musste ich letzten Mittwoch abgeben, damit mein Lehrer die Arbeiten bewerten kann.
Bis bald, Lara :)











Mittwoch, 25. März 2015

Zurück in die Schule

Hallo !
Vor fast zwei Monaten -am 5. Februar- ging es für mich wieder zurück in die Schule. Ich kann kaum glauben, dass das jetzt schon wieder so lange her ist. Das war aber erstmal nur ein Tag, weil am 6. ja dann wie schon gesagt Feiertag in Neuseeland war. Bei meinen Fächern hat sich so ziemlich alles geändert. Ich hab wie letztes Jahr auch schon sechs Fächer, aber diesmal sind es: Englisch, Calculus, Chemie, Drama, Photography und Outdoor Education. Calculus ist Mathe und das was am ähnlichsten zu dem ist, was wir in Deutschland machen. Da lerne ich jetzt sogar einige neue Sachen, weil ich in einem Year 13 Kurs bin ;) Drama ist Theater und da haben wir gerade ein kurzes Stück geprobt und dann vor der Klasse aufgeführt. Alle Gruppen hatten aber das gleiche Stück und die Charaktere wurden nur ein bisschen anders interpretiert.
In Photography mussten wir ein Thema auswählen, z.B. Porträt, Stillleben oder Objekte und ich habe Landschaften ausgesucht. Dann mussten wir vier Fotografen finden und jetzt sollen wir gerade versuchen den Stil ein bisschen nachzuahmen. Ich bin damit jetzt fast fertig. Ich mag es eigentlich nicht so gerne andere nachzumachen, aber es hilft schon irgendwie ein paar neue Ideen und Einblicke zu bekommen.
Outdoor Education ist ein besonderes Fach, das es, soweit ich weiß, nur in Australien und Neuseeland gibt. Es ist ein Sportfach, aber es geht vor allem darum auch nach draußen zu gehen und was man lernt umzusetzen. Wir machen im Moment Kajaken und sind auch schon einmal zum Mount gegangen, um in den Wellen zu kajaken. Wir üben auch Eskimorolle, aber das kriege ich noch nicht so ganz hin. Letztes Wochenende bin ich auch auf ein Kajakcamp gegangen.
Chemie ist relativ langweilig, weil es für mich nur Wiederholung von dem ist, was ich letztes Schuljahr in Deutschland gelernt habe.
Am Sonntag nach Waitangi Day sind wir nach Tirau gefahren. Tirau ist ein sehr kleiner Ort, der als Markenzeichen einige kreative Gebäude besitzt. Zum Beispiel einen Wollladen, der aussieht wie ein Schaf. Vorher sind wir noch zu einem Fluss gefahren und hatten dort ein Picknick. Danach haben wir uns ein Hotel angeschaut, dass total schön in einem alten Kolonialstil gebaut wurde. Das Hotel liegt in er Nähe von einem Fluss zu dem wir noch hingelaufen sind. Ein Weg hat ein paar Meter über dem Fluss daran entlang geführt. Der Fluss hatte einige Stromschnellen und hat zwischen Felsen immer wieder die Richtung geändert. Dann wurde er erst nach einem kleinen Wasserfall wieder ruhiger. Danach sind wir wieder zum Hotel zurückgelaufen und hatten dort Dinner und sind dann nach Hause gefahren.
Bis zum nächsten Mal, Lara :)


















Samstag, 28. Februar 2015

Das Ende der Ferien

Kia Ora !
Seit ca. 3 Wochen hat mich der Schulalltag wieder und seitdem die Schule wieder angefangen hat, scheint die Zeit irgendwie zu rennen. Ich kann kaum glauben, dass ich nur noch so um die 4 1/2 Monate in Neuseeland habe.
Jetzt muss ich aber erstmal noch auf die letzten Ferienwochen zurückkommen, schließlich waren die nach Sylvester noch nicht ganz vorbei.
Am 18. Januar ist (endlich) meine neue Gastschwester angekommen. Meine Gastmutter und ich haben sie mittags vom Flughafen abgeholt und abends haben wir Fish & Chips geholt und sind am Strand spazieren gegangen. Sie heißt Manami und kommt aus Osaka in Japan.
Ich hab ihr in den folgenden Tagen ein bisschen die Stadt gezeigt. Wir sind zum Mount gefahren und zur Spitze gelaufen, trotz des heißen Wetters. Und natürlich ist mir dann im Bus aufgefallen, dass ich die Sonnencreme vergessen habe, erstaunlicherweise hab ich aber keinen Sonnenbrand bekommen. Die Sonne ist in Neuseeland, ähnlich wie in Australien, ziemlich stark. Ich hatte irgendwie gedacht, dass es für Manami ein bisschen anstrengend sein würde, wegen der Hitze und allem. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie in ihren Ferien in Japan Bergsteigen macht und der Mount da im Vergleich ziemlich einfach ist. Zu der Zeit hatte es seit etwa zwei Wochen nicht mehr wirklich geregnet und so war die Waldbrandgefahr am Mount auf Extreme eingestellt.
Ein paar Tage später sind wir zu Wairere Falls gefahren, das hieß dann nochmal hoch auf einen großen Hügel diesmal über unzählige Stufen bis zu einem Wasserfall. Es war ziemlich anstrengend, aber für den Ausblick hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ganz am ende gab es noch einen wunderschönen Sonnenuntergang, den wir uns von den Kaimais aus angesehen haben. Die Kaimais sind eine relativ hohe Hügelkette um Tauranga herum.
Kurz vor Schulanfang sind wir noch zu den Kaiate-Falls gefahren, da bin ich aber schonmal ganz am Anfang meines Jahres hier in Neuseeland gewesen.






das ist von einem Aussichtspunkt etwa auf halbem Weg zur Spitze fotografiert



das Wasser in dem Fluss hatte so eine schöne türkis-blaue Farbe



Kaiate-Falls



Mittwoch, 4. Februar 2015

Weihnachten und Neujahr

Hallo !
Meine Ferien sind so gut wie vorbei. Morgen gehts wieder in die Schule, mit gemischten Gefühlen ;)
Zum einen ist es gut wieder was zu tun zu haben und ich bin gespannt auf meine neuen Fächer, aber ich werde auch die Freiheit der Ferien vermissen. Es ist aber erstmal nur ein Schultag und am Freitag hab ich schon wieder frei, weil der 6. Februar sowas wie der Nationalfeiertag der Neuseeländer ist. An diesem Tag wurde nämlich der Vertrag zwischen den Maori und den englischen Einwanderern in dem kleinen Ort Waitangi unterzeichnet, deswegen heißt der Tag auch Waitangi Day. Der Vertrag ist ziemlich umstritten und die Feier des Tages wird teilweise kritisiert, da sich die Engländer nicht wirklich an ihre Versprechen gehalten und die Maori ziemlich schlecht behandelt haben.
So jetzt gehen wir aber erstmal wieder ein bisschen zurück.
Mein Weihnachten war ziemlich deutsch, da wir am 24. gefeiert haben und die Neuseeländer normalerweise am 25. feiern wie in England. Weihnachten ist hier auch nicht so eine große Sache, weil es im Sommer ist und dann gar nicht so ein richtiges Weihnachtsgefühl aufkommt. Für normale Kiwifamilien ist es eher typisch, dassdie Kinder die Geschenke am Morgen des 25. öffnen und die Familie dann zusammen frühstückt und vielleicht noch ein Barbecue am Strand hat.
Außerdem hatten wir Bekannte von meiner Gastmutter hier, die mal ein deutsches Weihnachten sehen wollten und außerdem noch ihre drei (!) Hunde mitgebracht haben. Wir hatten also zum Abendessen Sauerbraten mit Rotkohl und Semmelknödeln und haben unsere Geschenke unter den echten Weihnachtsbaum gelegt. Meine Gastmutter und ich hatten zudem noch ein paar Tage vorher Vanillekipferl und andere Plätzchen gebacken. Zu Weihnachten hab ich von meiner Gastmutter eine superschöne Greenstonekette bekommen (kurz zu Greenstone, also eigentlich Jade: der Stein kommt in Neuseeland vor und wird schon seit langer Zeit von den Maori bearbeitet; außerdem darf man sich seinen Greenstone nicht selber kaufen sonder bekommt ihn von jemand anderem geschenkt; jede Form hat eine andere Bedeutung, ich habe z.B. einen Fischhaken (?) und der steht für Entschlossenheit, sicheres Reisen besonders über Wasser und Ruhe; natürlich hat er auch noch die Bedeutung, die der Geber sich überlegt).
Am 26. Dezember sind wir dann mit Poto etwa 6 Stunden weiter in den Norden der Nordinsel gefahren. Dort haben wir Freunde von meiner Gastmutter besucht und sind bis Sylvester dort geblieben. In den paar Tagen dort hat mir meine Gastmutter ein bisschen die Umgebung gezeigt und wir sind nach Waitangi gefahren (ja, da wo der Vertrag unterzeichnet wurde), auf verschiedene Märkte gegangen, zu einem Strand auf einer Halbinsel gegangen und haben ein paar kleinere Orte in der Bay of Islands. Meine Gastmutter hat früher dort gewohnt bevor sie nach Tauranga gezogen ist.
Am 31. sind wir dann wieder runter nach Tauranga gefahren und auf dem Weg haben wir noch riesige Sanddünen bei Hokianga gesehen und uns den riesigen Kauri-Baum angesehen. Für abends hab ich mich mit Nicole verabredet und wir sind zusammen zu der Neujahrsfeier am Mount gegangen. Das hat echt super viel Spaß gemacht und im Gegensatz zu Weihnachten ist Sylvester im Sommer meiner Meinung nach echt besser. Es war so schön am Strand zu Feiern.
Mittlerweile ist ja auch meine japanische Gastschwester hier und was wir so im Rest der Ferien gemacht haben, gibts dann im nächsten Eintrag. Genießt die Bilder !
Bis (hoffentlich) bald, Lara ;)


der Ausblick vom Haus von den Freunden von meiner Gastmutter

ein riesiger Chausseebaum, der versteinert ist und
in dem jetzt eine Treppe nach oben führt


alte Häuser in Russell (eine kleine Stadt in der Bay of Islands)



Whangarei, auf dem Weg nach Norden



ein kleiner Ort auf der Halbinsel mit dem Strand

Pohutukawa-Bäume, auch als neuseeländischer Weihnachtsbaum bezeichnet,
weil er um die Weihnachtszeit herum blüht

riesige Sanddünen in Hokianga





ein uralter Kauribaum

Sieht auf dem Bild irgendwie viel kleiner aus als in echt

wenn man in den Norden fährt muss man zwangsläufig durch Auckland fahren

Sylvesterfeier am Strand